JANUAR

22. Januar

Jakobus 1.6a:

Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht.

 

Zuerst empfangen wir hier die Belehrung über das rechte Fundament des Gebets. Wie wir nicht beten können, wenn nicht ein Wort, auf das wir uns stützen, vorangegangen ist, so müssen wir vor dem Beten erst glauben. Mit unserem Bitten bezeugen wir ja, dass wir die von Gott verheißene Gnade wirklich von Ihm erhoffen. Jedweder also, der den Verheißungen Gottes nicht glaubt, betet heuchlerisch. Von hier aus ergibt sich auch die Einsicht in die wahre Natur des Glaubens; denn Jakobus fügt seiner Aufforderung, um Glauben zu bitten, gleich die nähere Erklärung hinzu: Und zweifle nicht! Also der Glaube ist es, der im Vertrauen auf Gottes Verheißungen uns gewiss macht, dass wir erlangen, um was wir bitten. Daraus folgt, dass der Glaube mit Vertrauen und Gewissheit in Bezug auf Gottes Liebe gegen uns verbunden ist. Das von Jakobus gebrauchte Wort zweifeln bedeutet eigentlich nach beiden Seiten hin forschen, wie solche es tun, die eine Streitfrage zur Erörterung bringen. Jakobus will sagen: Was Gott uns einmal verheißen hat, soll uns also so gewiss sein, dass wir die Frage der Erhörung gar nicht mehr in zweifelnde Erwägung ziehen.

(Calvin)