APRIL

1. April

Galater 3.14b:

… durch den Glauben

 

Es ist doch eine wunderbare Gnade Gottes, dass Er alles an den Glauben gebunden hat – so gebunden hat, dass, sobald als man glaubt, man ihn hat und mit ihm alles Gute und Befreiung von allem Bösen!

Es liegt wohl am Tage, woher es kommt, dass das menschliche Herz sich dagegen sträubt, um aus Gnaden errettet zu sein durch den Glauben, ohne des Gesetzes Werke. Denn menschlicher Stolz kann es nicht ertragen, dass ein Mensch mit allen seinen Bestrebungen, mit allen seinen Werken vor Gott nichts gelten sollte, und dass seine Tugend und Kraft, sein Wollen und Laufen nichts sollte ausrichten in Sachen der Seligkeit. Es scheint auch allerdings eine gewagte Sache zu sein, ein Beginnen, welches der Sünde Tür und Tor öffnet: Dass ein Mensch sollte Abstand nehmen von dem ganzen Gesetz des „Tue das“, und dass er sich lediglich an den Glauben halten sollte. Denn der natürliche Mensch will erst sehen und empfinden, und kann nichts für wahr halten, was er nicht erst mit seiner Vernunft zu begreifen vermag. Es wird aber der Vernunft je und je ein Rätsel bleiben, dass ein Mensch erst dann dazu kommt, den göttlichen Willen wirklich zu tun, dass er erst dann zu einem gottgefälligen Wandel, zur Tugend, zur wahren Heiligung kommt und gekommen ist, erst dann von der Gewalt der Tyrannei der Sünde befreit wird, wenn er, so arm und elend, wie er ist, so grundverdorben und unrein, wie er sich fühlt und befindet, mit den Augen auf Christus schaut und daran glaubt, dass er diese Gnade hat.

(Kohlbrügge)