4. April

Galater 3.19:

Was soll nun das Gesetz?

 

Was sollen wir tun? Das Übel quält uns heftig, aber wir können es nicht ändern. Als Christus predigte, musste Er hören, dass Er ein Lästerer und Aufwiegler ist. Da sagten sie, diese Lehre verführt die Menschen und macht sie zu Rebellen gegen den Kaiser. So haben es Paulus und alle Apostel erlebt und uns heute sollte es anders ergehen?! Soll uns die Welt immerhin lästern und verfolgen, so dürfen wir doch nicht schweigen der angefochtenen Gewissen wegen. Wir müssen frei reden, damit sie den Stricken des Teufels entrissen wer- den. Wir können auch nicht darauf achten, dass unsere Lehre von dem schädlichen und nichtsnutzigen Volk missbraucht wird, das weder mit Gesetz noch ohne Gesetz zurechtgebracht werden kann. Wir müssen darauf achten, wie wir den elenden Gewissen helfen können, dass sie nicht mit dem gottlosen Volk zugrunde gehen. Wenn wir schweigen würden, dann hätten die Gewissen überhaupt keinen Trost, die durch menschliche Gesetze und Traditionen so gefangen und verstrickt sind, dass sie sich auf keine Weise befreien können.

Als Paulus sah, dass andere seiner Lehre widerstanden, wieder andere sich daraus eine fleischliche Freiheit ableiteten und so schlechter wurden, hat er sich auf diese Weise getröstet, dass er sich vorhielt: Ich bin ein Apostel Jesu Christi und muss den Glauben der Erwählten Gottes verkündigen, und ich muss alles ertragen, der Erwählten wegen, dass auch sie das Heil erlangen. So tun auch wir heute alles der Erwählten wegen, denen durch unsere Lehre, wie wir wissen, geholfen wird. Den Hunden und Schweinen aber, von denen die einen unsere Lehre verfolgen, die anderen unsere Freiheit mit Füßen treten, bin ich so Feind, dass ich ihretwegen nicht ein einziges Wort in meinem Leben sagen wollte.

(Luther)