APRIL

28. April

Psalm 73.22:

… da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir!

 

Es ist zu bedenken, dass dies das Bekenntnis eines Mannes nach dem Herzen Gottes ist. Dabei bedeutet das Wort „Narr“ mehr als das, was der gewöhnliche Gebrauch dieses Ausdrucks in sich fasst. Asaph schreibt in einem früheren Vers: Es verdross mich der Ruhmredigen, als ich sah, dass es den Gottlosen so wohl ging. Daraus geht hervor, dass die eitle Torheit, auf die er in beiden Versen anspielt, etwas Sündhaftes war. Es war eine Torheit, die nicht eine Entschuldigung in der Schwäche finden konnte, sondern verdammlich war um ihrer Hartnäckigkeit und absichtlichen Stumpfheit willen. Es hatte ihn verdrossen, auf das zeitliche Glück der Gottlosen zu sehen. Er hatte vergessen, welch ein schreckliches Ende ihrer wartet. Sind wir besser als Asaph, dass wir uns weise nennen dürfen? Bekennen wir etwa, dass wir der Vollkommenheit nachtrachteten oder dass wir so gezüchtigt wurden, bis die Rute all unseren Eigenwillen ausgetrieben hatte? Das wäre törichter Stolz! Wenn Asaph ein Narr war, wie viel närrischer müssten wir uns achten, wenn wir nur sehen könnten, wie es mit uns steht! Schaue rückwärts, Christ. Denke daran, wie du an Gott zweifeltest, während Er so treu an dir war. Gedenke der Zeiten, da du Seine Schickungen mit trüben Blicken betrachtetest, Seine wunderbaren Führungen verkanntest und in den Schmerzensruf ausbrachst: Alles ist wider mich! – während doch alles zu deinem Besten dienen musste. Wahrlich, wenn wir unser Herz kennten, so müssten wir uns einer sündlichen Narrheit und Torheit schuldig bekennen. Aber wir müssten auch wie Asaph im Bewusstsein dieser Narrheit zu dem seligen Schluss kommen, dass Gott allein weise ist, und ausrufen: Du leitest mich nach deinem Rat!

(Spurgeon)