FEBRUAR

5. Februar

1. Johannes 3.15:

Wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger; und ihr wisset, dass ein Totschläger das ewige Leben nicht bleibend in sich hat.

 

Um uns noch mehr zur Liebe zu reizen, zeigt der Apostel, welch ein abscheuliches Ding vor Gott der Hass ist. Es gibt niemand, der nicht den Mord verabscheute, ja sogar den Namen selbst verwünschen wir alle. Der Apostel aber verkündet, dass jeder ein Mörder ist, der den Bruder hasst. Es konnte nichts Härteres gesagt werden. Aber es ist doch keine Übertreibung! Denn wenn wir jemanden hassen, so wünschen wir, er möchte nicht da sein. Es macht auch nichts aus, wenn einer dabei seine Hände von Beschädigung fernhält, denn der Wunsch zu schaden wird ebenso wie der Versuch vor Gott verdammt. Ja, auch wenn wir nicht begehren zu schaden, aber doch wünschen, dass unserem Bruder irgendetwas Böses widerfahre, auch dann sind wir Mörder. Der Apostel bezeichnet die Sache also einfach, wie sie ist, wenn er dem Hass den Namen Mord beilegt. Hier wird die Torheit der Menschen dargetan, dass sie, die den Namen verabscheuen, das Verbrechen selbst fast für nichts achten. Woher das? Weil der äußere Schein der Dinge alle unsere Sinne gefangen nimmt, vor Gott aber der innere Trieb in Betracht kommt. Damit deshalb keiner mehr eine so schwere Sünde verkleinere, lasst uns lernen, unsere Urteile nach Gottes Urteil zu gestalten.

(Calvin)