FEBRUAR

9. Februar

Römer 9.19:

So sagst du zu mir: Was beschuldigt Er uns denn? Wer kann Seinem Willen widerstehen?

 

Hier ist der Punkt, an welchem das Fleisch in den heftigsten Aufruhr gerät, wenn es vernimmt, dass der Untergang der Gottlosen auf Gottes Beschluss und Willen zurückgeführt werden soll. Der Apostel weiß sehr gut, dass die Mäuler der Gottlosen kräftig wider Gottes Gerechtigkeit bellen und sich nicht leicht stopfen lassen. So kommt er noch einmal ihrem Widerspruch zuvor. Was sie zu sagen haben, kleidet er in eine besonders zutreffende Form: Sie begnügen sich nicht mit ihrer eigenen Verteidigung, sondern machen geradezu Gott an ihrer Statt zum Angeklagten. Sie wälzen ihre Schuld auf Ihn, und dann entrüsten sie sich über Seine Macht. Sie müssen ja schließlich Stille halten, aber sie tun es zähneknirschend und widerwillig: Ihre Verdammnis empfinden sie als eine Vergewaltigung. Hat Gott ein Recht, uns zu zürnen? Hat Er uns doch selbst zu dem gemacht, was wir sind. Denn Er tut nach Gutdünken, was Er will. Wenn Er uns ins Verderben stößt, was straft Er dann anders als was Er selbst in uns getan hat? Wir können nicht mit Ihm streiten. Er bleibt stärker als aller Widerstand. Also Sein Gericht, welches das Verderben über uns verhängt, ist ungerecht und Seine zügellose Macht missbraucht Er wieder uns. – Was sagt nun Paulus zu solchen reden? Ja, lieber Mensch – wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich also? Hat nicht ein Töpfer Macht, aus einem Klumpen zu machen ein Gefäß zu Ehren und das andere zu Unehren?

(Calvin)