JANUAR

2. Januar

Hesekiel 36.27:

Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach tun.

 

Wie Gottes Gebote bei uns erfüllt werden, wird uns durch Fleisch und Blut nicht offenbart. Fleisch und Blut stellen dazu wohl eine Lehre auf, welche Heiligung heißen muss und diese tut sich viel darauf zu gut, dass sie anscheinend der Sünde feind ist, und gegen diese kämpft. Aber auf die Frage nach einem guten Gewissen vor Gott bekommt man keine Antwort. Die Hälfte des Wortes Gottes möchte einen beruhigen, aber die andere Hälfte erregt ebenso viele Unruhe. Da ist gar kein Friede. Muss man in Gottes Geboten gewandelt haben – ja oder nein? Das ist die Frage! Der Geist, der den Menschen straft, und das Gewissen, das sich der tatsächlichen Übertretung bewusst ist, sagen ja, und dabei ringt denn der Verstand des Menschen um Aufschluss über hundert Fragen, welche alle im Verborgenen zur Selbstbehauptung aufgeworfen werden. Aber der lebendige Gott lässt Seiner nicht spotten! Er behauptet Seine Wahrheit mit Macht. Jede trügerische Gottesgelehrtheit lässt am Ende den Menschen leer und trostlos. Er fühlt, dass er in Übereinstimmung mit den Geboten Gottes sein muss, um Ruhe zu haben. Aber das Wie, wie man dazu gelangt, offenbaren uns Fleisch und Blut nicht. Und jeder Aufrichtige, der es ernstlich versucht hat, weiß es, dass alle Mittel, welche Fleisch und Blut erdacht haben und an die Hand gegeben haben, um in Gottes Geboten zu wandeln, immerdar fehlschlagen. Und er weiß, dass das Wie als ein Menschenkind in Gottes Geboten wandeln kann und dadurch auch wirklich wandelt, wie es durch  Fleisch und Blut nie gefunden werden kann. Gottes Mund selbst belehrt uns, dass solches aus unserer Hand genommen ist, und dass Er, Gott, es selbst ist, der solches bei uns darstellt.

(Kohlbrügge)