5. Juli

2. Petrus 1.4:

Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde der Welt.

 

Anteil bekommen an der göttlichen Natur – das will nicht sagen: Gott selbst werden. Das ist unmöglich. Das Wesen Gottes ist unerreichbar für die Geschöpfe. Wir werden aber durch Gottes Gnade gottähnlich. Gott ist Liebe. So werden wir Liebe. Wer lieb hat, der ist von Gott geboren. Gott ist die Wahrheit. So werden wir wahrhaftig und lieben, was wahrhaftig ist. Gott ist gut. So macht Er uns gut durch Seine Gnade, so dass wir reines Herzens sein und Gott schauen können.

Aber noch mehr. Wir werden teilhaftig der göttlichen Natur, indem wir Glieder am Leibe Christi werden. Dasselbe Blut, das im Haupt fließt, durchströmt auch die Glieder. Dasselbe Leben, welches Christus durchdringt, durchdringt auch Sein Volk. „Ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott.“ Ja, wie wenn dies noch nicht genug wäre: Wir werden mit Christus vermählt. Er hat uns Ihm vertraut in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit. Wer mit dem Herrn verbunden ist, der ist ein Geist mit Ihm. O geheimnisvolles Wunder, o wundervolles Geheimnis! Wir sehen es vor Augen, wer aber kann es verstehen? Eins mit Jesu, so eins mit Ihm, dass die Rebe nicht inniger mit dem Weinstock verbunden ist als wir mit dem Herrn, unserem Heiland und Erlöser! Wenn wir uns hierüber herzlich freuen dürfen, so lasst uns bedenken, dass es sich beweisen muss im täglichen Wort und Wandel. Wer eins ist mit Christus, der ist dem Verderben entronnen, das in der Welt herrscht durch die vergängliche Lust. Ach Herr, schenke uns die Gnade eines heiligeren, göttlicheren Lebens!

(Spurgeon)