7.Juli

2. Korinther 10.17:

Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn.

 

Dieses Zitat dient zur Einschränkung der vorherigen Sätze. Wie leicht konnte man des Apostels rühmende Aussprache mit der leeren Ruhmrederei der anderen auf eine Stufe stellen! Daher stellt er sich und die anderen unter Gottes Urteil: Nur der Ruhm ist Sein und wohl begründet, zu dem Gott Sein Ja und Amen sagen kann! Übrigens ist das Sich des Herrn rühmen hier in anderem Sinne gebraucht, als in 1. Korinther 1.31 oder Jeremia 9.24. Denn dort besagt es, Gott sei als der alleinige Urheber alles Guten anzusehen, dem allein Dank und Ehre gebührt. Dagegen ist hier der Sinn: Allein Gottes Urteil entscheidet über unseren Ruhm, alles andere ist ohne Belang! In der Welt ist es das Urteil der Menschen, welches gilt, die betrügliche Gunst des Pöbels, darnach man sich beurteilt und beurteilt wird; oft ist es auch nur das eigene stolze Herz, das uns betrügt. Paulus dagegen heißt uns allein um den Ruhm ringen, dass wir Gott wohl gefallen. Denn nach Seinem Urteil stehen und fallen wir. So sagen auch die Heiden, wahrer Ruhm sei allein ein gutes Gewissen. Daran ist gewiss etwas Wahres: Aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Denn die Eigenliebe blendet uns alle. So dürfen wir uns bei der Beurteilung, die wir uns selber angedeihen lassen, nicht beruhigen. Wir müssen auch daran denken, was Paulus in 1. Korinther 4.4 sagt: Ich bin mir wohl nichts bewusst – aber darinnen bin ich nicht gerechtfertigt. So müssen wir also doch dem Herrn allein das Recht zugestehen, uns zu beurteilen. Wir taugen nicht als Richter in eigener Sache! 

(Calvin)