SEPTEMBER

9. September

Johannes 1.1:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

 

Man hat sich Jahrhunderte darüber zerquält und abgeplagt, was hier Wort für eine Bedeutung habe. Ich (Kohlbrügge) habe es schon mehrere Male betont, dass der Schlüssel zum Verständnis der Schrift in Anerkennung des Gesetzes Gottes liegt. Um richtige Kenntnis irgendeiner Sache zu haben, dazu ist für jeden das erste Erfordernis, dass er die Anfangsgründe einer solchen Sache kenne. Wo es um Gottes Wort geht, da meinen wir alle von Hause aus, wir hätten davon Kenntnis und Verstand, und in dieser Einbildung macht sich der eine vor, der andere nach an die Schrift und spielt den Meister mit ihren Aussagen, ohne zu verstehen, dass auch dazu Anfangsgründe erforderlich sind. Diese Anfangsgründe oder Elementarstücke sind aber nicht so sehr Sprachkenntnis, Gelehrsamkeit und Scharfsinn; man ist dessen sogar nicht eingedenk, dass die Propheten und Apostel ja für Gemeinden geschrieben haben, die aus wenigen Gelehrten, dagegen aus hunderten tausenden Ungelehrten bestanden. Und wenn auch ein Evangelist uns die Schrift auslegte, wird man dennoch nicht seine Straße mit Freunden ziehen, wenn da kein Anfangsgrund oder das Elementarstück ist, um das Wort zu verstehen? Ich kann es keinem genug einschärfen, dass er sein Leben lang die bekannte Frage des Heidelberger Katechismus in seinem Geiste aufbewahre: Woher erkennst du dein Elend? Antwort: Aus dem Gesetz Gottes. Dann wird bei ihm das Bedürfnis da sein nach Wahrheit, nach Gerechtigkeit und nach Trost.

(Kohlbrügge)